Persönlichkeiten TU Dresden
Fakultät Maschinenwesen


Gustav Zeuner
Gustav Zeuner
1828 - 1907

Im Mai 1873 wurde der Geh. Bergrat Gustav Anton Zeuner aus Freiberg als Direktor des Kgl. Sächs. Polytechnikums nach Dresden berufen. Die Bergakademie Freiberg hatte Zeuner bereits als Student kennengelernt, dort erwachte sein Interesse für den Maschinenbau. An der Leipziger Universität 1853 promoviert, führte ihn der Weg zum Eidgenössischen Polytechnikum nach Zürich. Als Professor für Technische Mechanik und Maschinenlehre und ab 1865 als Direktor wirkte Zeuner 16 Jahre lang an dieser namhaften Hochschule, an der sich bedeutende Zeitgenossen wie Franz Reuleaux (1829-1905) und Gottfried Semper (1803-1879) um eine Verschmelzung von technischer und humanistischer Bildung verdient machten. Zeuner erhielt die entscheidenden Impulse für seine spätere Dresdner Tätigkeit. Als Professor für Mechanik und theoretische Maschinenlehre begründete er in Dresden die wissenschaftliche Schule der Technischen Thermodynamik. Sein Buch "Technische Thermodynamik" galt als Standardwerk für die Ingenieurausbildung.

Zeuners Wirken als Direktor des Dresdner Polytechnikums wurde für die innere und äußere Entwicklung der Schule bedeutungsvoll. Durch eine Erweiterung des Lehrangebots, den Ausbau der Allgemeinen Abteilung und die Berufung renommierter Hochschullehrer gelang es ihm, das wissenschaftliche Niveau des Polytechnikums den Erfordernissen der Zeit entsprechend zu gestalten. 1878 konnte eine Habilitationsordnung erlassen werden. Trotz der umfangreichen organisatorischen Aufgaben spielte die wissenschaftliche Arbeit nie eine untergeordnete Rolle, seine besondere Aufmerksamkeit galt stets der Mechanischen Abteilung des Polytechnikums.

Im Jahr 1890 wurde Zeuners langjähriges Bemühen von Erfolg gekrönt und das Dresdner Polytechnikum in den Rang einer Technischen Hochschule erhoben. Damit erfolgte gewissermaßen eine Gleichstellung mit den Universitäten, wenn auch das Promotionsrecht erst nach weiteren zehn Jahren erteilt wurde. Eine würdige Verabschiedung des freiwillig zurücktretenden langjährigen Direktors beendete 1889 die "Ära Zeuner". Mit der Einführung des Wahlrektorats begann eine neue Etappe in der Geschichte der TH Dresden. Gustav Anton Zeuner, Inhaber vieler Auszeichnungen, wirkte bis März 1897 als Hochschullehrer. Er starb am 17. Oktober 1907 in Dresden.



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Foto: TU Dresden, AvMZ (Archiv)